So wurde ab 1800 auch wieder auf den Königsvogel geschossen. Ja, außer am Kirmestag wurde auch seit 1803 am 15. August zu Ehren seiner Majestät des Kaisers Napoleon ein Schützenkönig ausgeschossen. Dieses Schießen fand bis 1854 parallel zum eigentlichen Kirmesschießen statt, ab 1818 zu Ehren des preußischen Königs. Für dieses Schießen wurde eine silber-vergoldete Platte mit Inschrift gestiftet. An dieser Platte war ebenfalls aus vergoldetem Silber der napoleonische Adler befestigt, an dem wiederum die vergoldeten Wappenschilde mit den Namen der Schützenkönige angehängt waren. Diese Kette ist auch heute noch Teil des Schützensilbers. Eine Analyse dieser Könige zeigt, dass hier überwiegend das gehobene Bürgertum, meistens Fabrikanten, vertreten waren. Kein Wunder, denn es wurde ein hohes Start– und Schießgeld erhoben, um die Plaketten in vergoldetem Silber bezahlen zu können.
Auch nach 1815, als Monschau unter preußische Verwaltung kam, wurde das Königsvogelschießen weiterhin durchgeführt. Es gab kurioserweise von 1803 bis 1854 jeweils 2 Schützenkönige. Einer wurde um den 15. August zu Ehren des Landesherrn und der zweite um den 8. September auf Kirmes ausgeschossen. Beide Schießen wurden bis 1832 durch die Stadt Monschau, den damaligen Bürgermeister Schloemer organisiert. Erst 1832 wurde der Schützenverein wieder begründet und am 25.Juli 1834 wurde eine neue Satzung und Schießordnung verabschiedet. Diese Satzung ist in vielen Punkten, wie z.B. Aufnahme der Mitglieder durch Ballotage, auch noch mit der heutigen Satzung identisch. Sie zeigt aber auch den Dünkel des arrivierten Bürgertums, wenn sie die Teilnahme an Festlichkeiten verbietet »dem Gesinde und allen Dienstboten, selbst wenn solche Kinder oder Anverwandte eines Mitglieds sein möchten.«